Stadhavet (bekannt auch unter Vestkapp) liegt westlich auf der Halbinsel Stadlandet. 497 Meter ragt es aufrecht und stolz über das Meer. Hier oben hat man ein schönes Panorama: über das weite offene Meer, über die zerklüftete norwegische Westküste, über sanft abfallende Heidelandschaften und über die Gletscher und Berge im Osten.
Wegen der Strömungen und launigen Winde ist Stadhavet bei Seefahrern eine gefürchtete Fahrrinne. Man sagt nicht umsonst: hier wird das Wetter gemacht. An keinem Ort des Landes werden mehr Orkane und Stürme gemessen. Hier trifft der Golfstrom auf die norwegische Westküste, und mit der atlantischen Strömung entstehen die Tiefdruckgebiete. Das bedeutet viel Wind und Regen. Wenn weit draußen auf dem Nordatlantik schlechtes Wetter ist, rollt die Dünung von Westen auf Stad zu. Eine gefährliche Mischung aus alten und neuen, langen und kurzen Wellen aus verschiedenen Richtungen – ein schäumendes Meer. Mit dem Meer ist nicht zu spaßen, und wenn schlechtes Wetter gemeldet wird, sind die Seefahrer hellwach.
Vor dem Vestkapp sind im Laufe der Jahrhunderte viele Unglücke passiert, und deshalb wurde es als der größte Friedhof Norwegens bezeichnet. Lang sind die Geschichten der Schiffsbrüche, viel zu viele Menschen haben in der See vor Vestkapp ihr Leben lassen müssen. Eines der schlimmsten Unglücke in modernerer Zeit ereignete sich 1956, als der Fischkutter Brenning aus Nordland kenterte und 19 Männer starben. Man erzählt, dass die Rettungsmannschaften Klopfzeichen aus dem Wrack hörten, doch helfen konnten sie nicht.
Noch gut in Erinnerung ist der 14. Dezember 2003. Nach einem Motorschaden trieb das Hurtigruten-Schiff „Midnatsoll“ bei starkem Sturm auf die Klippen zu, 161 Passagiere und Besatzungsmitglieder mussten angstvolle Minuten durchleben. Erst 150 Meter vor der Schäre Bukketjuvane griff der Anker. Die Rettung für die Passagiere und Besatzungsmitglieder kam, bevor die Ankerkette riss.
Wenn der Wind zunimmt, kommen auch die Surfer. Sie lieben Stadtlandet. Winde von Nordwest sorgen am Ervikstrand für perfekte Wellen. Im Winter, wenn kräftige Westwinde wehen, treffen sich die Surfer am Strand von Hoddevik. Infos über Surfen bei Stad.