Auf den Weg vom Þingvellir zu den Geysiren kommt man direkt an dem Ort mit dem gleichnamigen kleinen, idyllischen See Laugarvatn vorbei. Er liegt im Südwesten Islands und ist mit seiner Fläche von 2,14 km² wesentlich kleiner als sein Nachbar: der Apavatn (13,6 m²). Laugarvatn befindet sich in einem aktiven geothermischen Bereich und verfügt daher über zahlreiche Thermalquellen. Er bekam seinen Namen aufgrund der heißen Quellen am Ufer des Sees. Die bekannteste davon ist Vigðalaug (heilige Quelle). Es war der Ort der frühchristlichen Taufe. Im Jahr 1000 gingen die wichtigsten Männer, die nicht in dem kalten Wasser des þingvallvatn getauft werden wollten, nach Laugarvatn an die „heilige Quelle“, um die Taufe dort zu vollziehen.
Obwohl hier keine Schlachten stattfanden, trägt der Laugarvatn den Beinamen „Schlachtsee“. Dieser Name wurde mit der Sage aus dem Jahr 1550 in Verbindung gebracht.
Der dänische König Christian III (1537-1559) war sehr bestrebt, die Reformation auch in Island durchzusetzen. 1541 gelang es dem dänischen König, Skálholt dem wichtigsten Bischofssitz im Süden von Island, mit dem reformationsfreundlich gestimmten Bischof Gissur Einarsson zu besetzen. Der südliche Bischofssitz übernahm somit 1541 nach einem Parlamentsbeschluss die Reformation.
Gleichzeitig widersetzte sich der mächtige, katholische Bischof Jón Arason in Hólar im Norden Islands, der seit 1524 dieses Amt innehatte, konsequent, diesen Teil des Landes reformieren zu lassen. Jón Arason kämpfte nicht nur für die katholische Kirche sondern vor allem für die Unabhängigkeit Islands. Er war ein guter Schriftsteller und Dichter. Er gründete in Hólar die erste Druckerei Islands und er hatte eine Familie mit mehreren Söhnen (was nicht wirklich legal war).
Als 1548 Gissur Einarsson starb, ergriff Jón Arason seine Chance und setzte in Skálholt einen katholischen Mann seines Vertrauens ein. Der König duldete dies natürlich nicht und setzte einen seiner Gefolgsleute an dessen Stelle. Diesen wiederum ließ der nicht allzu zimperliche Jón Arason gefangen nehmen. Allerdings konnte sich Jón Arason nicht lange gegen die königlichen Truppen behaupten und wurde ohne Gerichtsverhandlung am: 7. November 1550, gemeinsam mit zwei seiner Söhne, hingerichtet. Der Leichnam des letzten katholischen Bischofs Jón Arason und die seiner zwei Söhne, wurden am Ufer des Laugarvatn vor ihrer Bestattung reingewaschen.