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Diese sehr schöne Sage eines Feuerfuchses, stammt von den Samen aus Nordfinnland.

Sogar das finnische Wort für Aurora Borealis, Revontulet[1] hat seine Wurzeln in der Sage des Feuerfuchses.

Ein mystisches Wesen Namens Tulikettu, Tulirepo oder auch Tulikko, zaubert in den Polarnächten ein ganz besonderes Himmelsschauspiel, welches bis heute Staunen und Ehrfurcht auslöst.

Tulikettu, einst ein normaler Rotfuchs (Vulpes vulpes) wurde von Kuutar[2] verwandelt, seine physische Gestalt behielt er, bis auf ein paar kleine Veränderungen. Tagsüber ist sein Fell komplett schwarz, nachts verwandelt es sich in ein leuchtendes, schneeweißes Fell, wobei seine buschige Lunte, physikalisch nicht greifbar, sich in ein leuchtend, funkelndes grün verwandelt.

Wenn das Fell richtig gestreichelt wird, strahlt es ein seltsames Licht aus. Ein wärmeloses Lichtphänomen, wenn es einen Gegenstad berührt.

Ganz abwegig ist die Vorstellung nicht. Durch den triboelektrischen Effekt, der durch kalte, trockene Winterluft das Fell durch Berührung bzw. Bewegung des Fuchses, elektrostatisch auflädt und dadurch Funken entstehen können.

Tulikettu lebt weit weg in den tiefen, verborgenen Wäldern des Nordens, nur sehr wenige sollen ihn gesehen haben. Es heißt, wer ihn fängt, den erwarten Reichtum und Ruhm. Sein Fell ist bei den Jägern begehrt, aber niemand hat es bislang geschafft den geheimnisvollen Fuchs zu erlegen.

Eines Tages beschloss Tulikettu die Jäger an der Nase herumzuführen.  Er rannte über das verschneite Lappland, vorbei an den Jägern, die natürlich versuchten ihn zu fangen. Tulikettu tanzte auf den Wipfeln der Tannen, rannte über gefrorene Seen, er lief über das schneebedeckte Fjell. Er lief so schnell wie der Wind,  Schneekristalle wirbelten umher und immer, wen er mit seiner Lunte tiefliegende Äste, Sträucher und Felsen berührte, flogen magische Funken in den Himmel.

Die Funken stiegen in den Nachthimmel auf und setzten ihn in Flammen. Bänder tanzten über den Himmel, sie leuchteten hell in wunderschönen Grün-, Gelb-, Weiß-, Blau-, Violett- und Rottönen. Als Tulikettu über den Nachthimmel fegte, riefen die Jäger „Revontulet“ was übersetzt „Fuchsfeuer“ bedeutet.

 

[1] Revon/Repo – Fuchs, Tulet/Tuli – Feuer, heutzutage Kettu – Fuchs.

[2] Kuutar ist die finnische Mondgöttin