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Bergen ist die Hauptstadt des Fjordlandes und „heimliche Hauptstadt Norwegens“. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 465 km² und ist eine Halbinsel, umgeben von sieben Bergen und sieben Fjorden.

Die schon damalige bedeutende Hafensiedlung Bjørgvin (Bergweide) erhielt im Jahre 1070 durch König Olaf Kyrres (1066-93) die Stadtrechte. Es war die größte Stadt des Landes und Kapitale der Region Norgesveldet, zu der Island, Grönland und Teile Schottlands gehörten. Bergen entwickelte sich rasch als zeitweilige Residenz der Könige.

1233 wurde hier auf einem allgemeinen Reichstag das Thronerbrecht Håkon Håkonssons anerkannt. König Håkon Håkonssons ließ zwischen 1247 und 1261 die Håkonshalle, zur Krönung und Hochzeit seines Sohnes Magnus Lagabøte, nach dem Vorbild gotischer Steinhallen aus England errichten.

Im 13. Jh. war Bergen Norwegens erste richtige Reichshauptstadt. Im weiteren Verlauf des Mittelalters verlor Bergen zwar seinen Hauptstadtstatus an Oslo, war aber bis 1830 immer noch die größere und bedeutendere Stadt.

Den eigentlichen Aufschwung verdankte die Stadt aber dem 1343 erstmalig erwähnten Hanseatischen Kontor. Ein von dänischen Königen erlassenes Privileg besagte, dass kein Handel mit Fisch nördlich von Bergen erlaubt sei. So mussten alle nordländischen Fischer ihre Fänge auf beschwerlichen Seefahrten nach Bergen bringen und die deutschen Kaufleute zogen den ganzen norwegischen Handel an sich. Getreide, Salz, Malz und Bier wurden gegen Stockfisch von den Lofoten und Klippfisch aus Kristiansund getauscht.

Weil Bergen, wie alle aus Holz gebauten Städte, wiederholt von verheerenden Bränden heimgesucht wurde, sind die ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt allesamt aus Stein. Viele der heutigen Straßen wurden nach der letzten Feuersbrunst von 1916 verbreitert und neu trassiert, um zu verhindern, dass zukünftige Brände von einem Stadtviertel zum nächsten überspringen können.

Den schlimmsten Schaden im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt nicht durch Kampfhandlungen, sondern durch die Explosion eines deutschen Munitionsschiffes 1944. Die Detonation mitten im Hafen beschädigte viele der alten Gebäude auf der nördlichen Halbinsel, darunter die Håkonshalle und den Rosenkranzturm.

Mit der Ulriksbanen kann man schnell und bequem auf den Berggipfel Ulrik fahren. Auf dem höchsten der „7 Berge“ hat man eine Panoramaaussicht auf Bergen, seine Fjorde und den vorgelagerten Schärengürtel.