Die Huldra ist ein weibliches Wesen der skandinavischen Mythologie. In einigen Regionen wird sie auch als Wächterin des Waldes gesehen. Besonderes Merkmal sind die langen blonden bis goldenen Haare und ein wie bei Tieren üblicher Schweif am Hintern. (Variiert von Land zu Land) Dieser wird aber gut durch die Haare und das Kleid versteckt.
Huldren halten sich gern an Gewässer auf. Sie sind bekannt dafür Wanderer vom Weg abzubringen, Bauern die Sinne zu betören und Fischer in falsche Fahrwasser zu locken. Unwiderstehlich durch ihren Gesang, verführerisch durch ihr Aussehen und dabei nichts anderes im Sinn, als ihre männlichen Opfer an der Nase herumzuführen oder gar zu vernaschen.
Wenn ein Mann eiserne Gegenstände über den Kopf einer Huldra wirft oder schießt, muss er sie heiraten, bei dieser Gelegenheit verliert sie zwar den Kuhschweif, nicht aber ihre übernatürlichen Kräfte und Fähigkeiten. Geht der Mann liebevoll mit seiner angetrauten um, so bringt dies oft Kindersegen und Reichtum mit sich – anderenfalls verwandelt sich die Huldra in eine hässliche und boshafte Furie.
Das Huldrenvolk liebt es, wenn Anfang Dezember die Sonne hinter dem Horizont verschwindet und am nächsten Tag nicht wieder auftaucht. Dann beginnt “dort oben“, weit jenseits des Polarkreises, die Merkend — die Dunkelzeit. Für einen Monat legt sich Dunkelheit über das Land. Polarlichter flackern regelmäßig am Himmel, und nur mittags leuchtet fahles Dämmerlicht vom fernen Süden herauf. Nicht genug, um Trug von Wirklichkeit zu scheiden. Vor den lichtschwachen Augen der Menschen erwachen Felsbrocken plötzlich zum Leben, fangen Büsche an zu tanzen. Kobolde treiben ihr Unwesen, in den Bergen raufen sich die Trolle. Doch am geheimnisvollsten sind die Klänge der Huldren.