Der 38 m hohe Leuchtturm wurde 1906 auf der 17 m hohen Düne gebaut und trägt über der Eingangstür das Monogramm von König Frederik den VII. Da der König nur 6 Jahre regierte und in dieser Zeit kein weiterer Leuchtturm errichtet wurde, ist das schon eine Besonderheit.
Am 03.11.1906 wurde das weiße Blitzfeuer auf Holmsland Klit erstmalig gezündet. Dieser Leuchtturm war der letzte und ist somit auch der jüngste, in der Reihe der errichteten Leuchttürme entlang der Jütischen Westküste.
Ursprünglich wurde ein Acetylglutnetzbrenner als Lichtquelle genutzt. Die Rotation der Linse wurde durch ein Uhrwerk betrieben, das in Verbindung mit einem aufgehängten Pendel in Gang gesetzt wurde. Das Pendel hing an einem Drahtseil, das zu Beginn der Leuchtzeit ausgelöst wurde und dann langsam die Nacht hindurch im Turm nach unten gelangte. Ein kleines Bassin mit Sand gefüllt sollte den Fußboden schützen, falls das Seil reißen sollte und das 50 kg schwere Pendel von oben hinunter stürzen sollte.
September 1939 wurde zusätzlich ein Funkfeuer installiert, damit man Seemienen in der Nordsee verlegen konnte. Zum Betrieb dieses Funkfeuers wurde ein 6 PS Frichs Dieselmotor und ein Thrige Dynamo installiert. Sowohl Funkfeuer und Dieselmotor wurden im roten Holzhaus (Acetylenwerk) neben dem Turm installiert.
Am Ende des Krieges wurde das Funkfeuer abgerissen, und es wurde elektrisches Licht im Turm und in den Wohnungen installiert. Dieses wurde dem eigenen E-Werk, das erweitert worden war, angeschlossen.
Erst im Jahre 1955 wurde Lyngvig Fyr dem öffentlichen Stromnetz angeschlossen. In Verbindung hiermit, wurde das eigene E-Werk demontiert und das Gebäude als Wachstation eingerichtet. Allerdings wurde es später dann doch wieder als Notstromlieferant für die Befeuerung eingerichtet.
1955 wurde das Uhrwerk demontiert und durch elektrische Motoren ersetzt.
Der letzte Leuchtturmwärter „Nedergård“ ging 1965 in Pension und somit wurde Lyngvig Fyr automatisiert. Gesteuert von einer Fotozelle, die auf Hell und Dunkel reagiert, schaltet sich Lyngvig Fyr automatisch an und aus.
Anfang des Jahres 2000 hat man eine natriumgeladene Lampe mit 250 Watt und 220 Volt installiert. Diese Lampe hat eine Lichtstärke von 300.000 Candela und eine Tragweite von 22 Seemeilen.
Der Leuchtturm liegt inmitten schöner Natur. In einem „Mini-Museum“ kann man etwas über das Tierleben rund um den Turm erfahren und die Geschichte des Leuchtturms nachlesen. Vom Parkplatz aus führt eine Holztreppe mit 69 Stufen zum Leuchtturmeingang. Von dort aus sind es nochmal 159 Stufen bis zur Plattform, was zusammen 228 Stufen ergibt.
Der Leuchtturm ist ein Arbeitsplatz, an dem der Oberleuchtturmwärter die höchste Instanz des dänischen „Amtes für Gewässer und Schifffahrt“ ist. Er verwaltet die Ländereien der Behörde und wohnt dort mit seiner Familie. Der heutige Leuchtturmwärter heißt Flemming Rasmussen. Allerdings hängt sein Job an einem seidenen Faden. Die dänische Regierung möchte alle Leuchttürme verkaufen.
Lyngvig, dieser Name stammt von „Bucht mit heidebewachsenen Gebieten, die an einigen Stellen bis hinunter zum Fjord reichten“.